woensdag 13 oktober 2010

Eine Zensur findet eben doch statt, und zwar im niederländischen Ort Hellevoetsluis

True love is deaf.
Die Bronze zeigt zwei Männer mit erigiertem Gliedmaß und zwar ohne Hoden,
jedoch auch ohne Ohren, denn für Abwertendes aus der Umgebung stellen die
beiden sich taub; völlig zurecht.

Von den Veranstaltern verweigert
Der niederländische Künstler Paul Lagrouw hat diese 72 cm hohe Bronzefigur den Namen True love is deaf gegeben. Sie wurde im niederländischen Ort  Hellevoetsluis (zu deutsch: Höllenfußschleuse) für eine Ausstellung jedoch nicht angenommen. Um sie dennoch zu sehen, muss man jetzt nach Groningen reisen, wo sie in den kommenden Wochen noch zu sehen ist in der Galerie MooiMan.
Dieses Unikat [1] ist Teil der Ausstellung Make a statement, die am vergangenen Sonntag in Groningen eröffnet wurde und noch bis zum 5. Dezember in der genannten Galerie zu besichtigen ist. Im prinzip nur Freitags bis Sonntags. Für die Eröffnungszeiten und alle anderen benötigten Informationen verweisen wir auf die Webseite jener Galerie.

Paul Lagrouw
Aus welchem Grund auch immer
Ich glaube dass die Verantwortlichen diese Bronze für die Austtellung akzeptiert hätten wenn die beiden Jungs in Bronze ohne Glied — das sich auch noch im erigierten Zustand befindet; etwas das jedoch in jeder Strasse in jeder Stadt und in jedem Dorf bestimmt in einem  von hundert Häusern tagtäglich vorkommt, oder? — gewesen wären. Jan van Stralen jedoch glaubt dass die Statue mit Geschlechtsteilen akzeptiert worden wäre, hätten die beiden Herren ein ruhendes Glied vorgezeigt. Wie ein(e) Ausstellungsleiter(in) über ein paar Zentimeter stolpern kann.

Man müsste den Verantwortlichen noch einmal einen Vortrag halten über den Unterschied zwischen Erotik und Sexualität, sowie über die Bedeutung des Phallos, die eben nicht eindeutig ist, sondern mindestens zweideutig: als Symbol der Fruchtbarkeit, wozu auch die Kreativität gehört. Symbolik in der Kunst — in allen Künsten — ist seit Jahrtausenden ein nicht wegzudenkendes Element, auch nicht indem man es ignoriert oder mit Zensur belegt, was am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts ein immenser Skandal ist.

Noch elf andere Künstler

Neben Paul Lagrouw hängen, bzw. stehen, Werke von elf anderen Künstlern in dieser Ausstellung, die mit dazu auffordern möchte das (junge) Homosexuelle sich nicht länger unterdrücken lassen dürfen und sich zu ihrer Einstellung — die sich manchmal sogar als Begabung herausstellt — zu bekennen und die rechtliche und praktische Anerkennug einfordern sollen.

(Fortsetzung folgt)

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[1] Das Unikat kann man käuflich erwerben, wenn man bereit ist, dafür € 9.000,—hinzublättern. Jedoch werden noch 8 Exemplare mit 18 cm Höhe angefertigt, für den Preis von € 1.800,—.  Dafür gibt es die Möglichkeit der Reservierung. Weiteres auf der Webseite van Galerie MooiMan.

NB:
Diejenigen die mehr lesen möchten über frühere Ausstellungen in Galerie MooiMan, sei hingewiesen auf unsere Vorgängerseite dieser Webseite: Kulturtempel. 

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