maandag 30 januari 2012

Tagore und die Bengalische Empfindsamkeit

Rabindranath Tagore 1915, als er
von König George V. zum Ritter

geschlagen worden ist.
In der fest zum Programm gehörenden Reihe The essay des Britse Kultursenders BBC Radio 3 kann man ein breit gefächertes Angebot an Themen finden, meistens an den Arbeitstagen in jeder Woche spätabends.
In der letzten Viertelstunde (unserer Zeit) vom Montag 30. und Dienstag 31. Januar und vom Mittwoch 1. Februar bis Freitag 3. Februar, wird die fünfteilige Reihe Tagore and the Bengali sensibility ausgestrahlt, moderiert vom Schriftsteller, Kritiker en MusikerAmid Chaudhuri, über das Werk und über den Einfluß des über die ganze Welt berühmten Bengalischen Dichters, Romanschriftstellers und Dramaturgen Rabindranath Tagore (1861-1941), der 1913 als erster nicht-Europäer met dem Nobelprijs für Literatur ausgezeichnet wurd.
Wie üblich, ist die letzte Viertelstunde an diesen fünf Arbeitstagen, also zwischen 23:45 Uhr und Mitternacht (unserer Zeit) verfügbar für die Folgen der Sendung The essay. Das wird in dieser Woche nicht anders sein.
Am Montag 30. Januar, Teil 1: A cherished acqaintance.
Am Diensdag 31. januar, Teil 2: The poet of a turning point.
Am Mittwoch 1. Februar, Teil 3: A past with nature.
Am Donnerstag 2. Februar, Teil 4: A transformative time.
Am Freitag 3 Februari, deel 5: A public life.


Unterschrift (auf bengalisch) des Rabindranath Tagore.

Am 30. Januar 1948 wurde Gandhi getötet

Gandhi 1944, beim Gebet.
Fast ein halbes Jahrhundert nach seinem gewaltsamen Tod, hat man die Asche des ehemaligen Freiheitskämpfers und Protagonist der indischen Gruppierung des Bürgerlichen Ungehorsams, Mahatma Gandhi, in einer Urne, 'versteckt' einem Bankschließfach gefunden. Die Nachfahren haben den Beschluß gefasst diese Asche auf dem heiligen Fluß Ganges zu zerstreuen. Das wurde genau neunundvierzig Jahren nach seinem Hinscheiden getan, also auch am 30. Januar.
Mahatma Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 zu Porbandar geboren, ein Hindu-Extremist hat ihn am 30 Januari 1948 in der Stadt 
New Delhi erschossen

dinsdag 24 januari 2012

Gedichtwechsel Richard Dehmel / Walther Rathenau

Am 14. Juni 1919 hat der Literat Richard Dehmel (1863-1920) ein Gedicht an Walther Rathenau geschrieben, der daraufhin am 15.6. aus Berlin/Grunewald eine Antwort, gleichfalls in Form eines Gedichts, verfasst und verschickt hat. Das Ganze wird in dem zweiten Band der Briefe von Walther Rathenau, 1926 im Carl Reissner Verlag, Dresden, originellerweise als Gedichtwechsel gehandhabt.


Richard Dehmel:

Ist's nicht Buße
wenn der Stolze duldet?
Unser Trotz nur dünkt sich
unverschuldet

Nichts frommt Reue;
aber Büßerschaft
führt zur heiligsten
Erlöserkraft.


Walther Rathenau:

Ketten als Geschmeid getragen

Warnung in den Wind geschlagen!
Trotz beschämt die Unbelehrten,
Buße frommt den nie Bekehrten;
Haben wir in Taumels Mitten
Zorn und Sehnsucht vorgelitten,
Ziemt im Völkersturz und beiden
Vor und nach und mitzuleiden.
__________
Abbildung: Richard Dehmel, 1905 fotografiert von Rudolf Dührkoop (1848-1918).
__________

Mehr Briefe von Walther Rathenau wurden neuerdings auf dieser Seite veröffentlicht. Am 11. Januar haben wir einen Brief an Thomas Mann vom 11.1.1916 publiziert; am 21. d.M. ein Schreiben an Hermann Hesse, vom 21.1.1918.

Ein anderes Gedicht von Richard Dehmel finden Sie am Samstag 28. Januar auf unserer niederländischsprachigen Schwesterseite Tempel der Dichtkunst.

Weitere Gedichte, alle auf drei unserer niederländischen Schwesterseiten:
Winterwärme (passend zu der Wetterlage der letzten Wochen), auf der Seite Tempel der Letteren.
Lied im Winter
(passend zur aktuellen 'Lage der Nation') auf der Seite 
Tempel van het fin de siècle.
Schneeflocken (passend zu dem was wir innerhalb der nächsten Tage/Woche erwarten können) auf der Seite 
 Cultuurtempel.

maandag 23 januari 2012

Andrew Martin referiert fünf mal spätabends eine Viertelstunde über das Phänomen Phonophobie

Andrew Martin präsentiert The Sound and the
Fury
 im BBC Radioprogramm The essay.
The Sound and the Fury
Von Montag 23. Januar bis Freitag 27. Januar bietet der britische Kultursender BBC Radio 3, jeden Abend die letzte Viertelstunde  ─ zwischen 23:45 Uhr und Mitternacht unserer Zeit ─ wie fast immer Raum für die Sendung The essay. Thema an den Arbeitstagen in dieser Woche ist das Phänomen Phonophobie, das eigentlich nur (krankhafte) Angst vor Geräuschen bedeutet, doch in der alltäglichen Praxis hat sich der Begriff um ein vielfaches erweitert. So bedeutet dies heutzutage (mehr oder weniger) großes Ärgernis über bestimmte Geräusche. Der englische Schriftsteller und Journalist Andrew Martin widmet sich an all diesen Abend dem Thema The Sound and the Fury. Dieser Titel gehört seit 1929 auch einem Roman eines hoch angesehenen amerikanischen Schriftsteller namens William Faulkner (1897-1962).

zaterdag 21 januari 2012

Walther Rathenau an Hermann Hesse: 21.1.1918

AN HERMANN H E S S E, BERN
                Sehr geehrter Herr Hesse!
. . . Ihr Aufsatz über mein Buch wurde mir schon vor längerer Zeit vorgelegt, und ich habe mich an der freundlichen Gesinnung und dem Wohlwollen, das Sie in die Ablehnung legten, erfreut. Da Sie Ihrerseits den Gegenstand erwähnen, so muß ich Ihnen jedoch in Offenheit sagen, daß Sie das Buch nicht so verstanden haben, wie ich es
 verstanden zu wissen wunsche.

Sie beklagen, daß es das Reich der Seele nicht verwirklicht. In der ersten Zeile ist aber gesagt:
"Dieses Buch handelt von materiellen Dingen". Im Materiellen verwirklicht sich die Seele nicht, wohl aber können die materiellen Dinge eine Richtung bekommen, und diese Richtung glaube ich in meiner Hauptarbeit "Zur Mechanik des Geistes" festgelegt zu haben. Sie sprechen zwar von meinem vorhergehenden Buch, jedoch weiß ich nich5, ob damit die "Mechanik" gemeint ist. Ich glaube nicht. Sie sagen: Neu ist diese Verständigung nicht"und fahren fort: "ihr richtiger Kern ist schon eben so scharf von anderen, von vielen erkannt worden".

Hermann Hesse 1927.
Foto von Gret Widmann.
Alle Prioritätsfragen halte ich für schattenhaft und gleichgültig, ja für nicht existierend, aber ich glaube dieses: Für die Dinge, für Welt und Leben gab es mancherlei Richtkräfte, mythologische, theologische, philosophische und utilitarische. Ich habe diese Richtkräfte aus dem Reich der Seele zu bestimmen gesucht, und zwar nicht, in dem ich sie, wie Sie sagen, als eine "Art von moralischer Verfeinerung des Verstandes" hinstellte, sondern als eine fest umrissene, metaphysisch begründete Weltkraft.
Aus einem Aufsatz von Ihnen, der mir später zuging (wo er stand, ist mir nicht mehr erinnerlich, er war zwischen Illustrationen recht unglücklich eingeklemmt), sah ich, daß Sie eine Reihe von Gedankengängen mit mir teilen, und ich habe mich darüber gefreut. Daß diese Gedankengänge auf die wahre Verwirklichung des seelischen Reiches zielen und daß dieses Reich im materiellen Sinne nicht von dieser Welt sein kann, darüber werden wir einig sein.
Ich habe es in der "Mechanik des Geistes", wie ich glaube, hingestellt und nicht an Einrichtungen und Sachlichkeiten gebunden.Wenn aber der Versuch gewagt werden durfte und gewagt werden sollte, von materiellen Dingen zu schreiben, so jedoch, daß diese nicht vom Theologischen oder Utilitarischen, sondern vom Seelenzentrum ihr Licht erhalten, so ist es meines Erachtens kein gerechter Tadel, wenn aufgedeckt wird, daß eben diese Dinge materiell sind.
Daß Sie als angeblicher Parteigänger von mir angefeindet worden sind, bedaure ich. Auch ich entgehe Anfeindungen nicht, wie es ja auch gerecht ist. Indessen interessiert es Sie vielleicht, daß mein französischer Gegner, der Rüstungsminister Thomas, in einem langen, respektvollen Zeitungsartikel die Frage aufwirft, weshalb die Russen in der Schweiz (dies ist der Grund warum ich es erzähle) nicht davon zu überzeugen sind, daß sie mit einem so autokratischen Lande, wie es Deutschland sei, sich nicht verständigen sollten. Die Antwort lautet: "Ils invoquent incessament le livre de Rathenau", d.h. sie sehen darin die Möglichkeit einer ihnen verständlicheren Entwicklung. Ich eiß nicht wie Seie darüber denken, vielleicht ganz anders als ich, und vielleicht amit noch absprechender als zuvor.
Da wir nun von Büchern und Besprechungen geredet haben, so möchte ich mit einer Erinnerung schließen.
Die erste und einzige Buchbesprechung die ich je geschrieben habe, erschien vor vielen Jahren in der "Zukunft"; sie betraf Ihr Buch "Peter Camenzind". Der Herausgeber meinte damals, sie habe dem Buche gedient, und ich wünsche daß dies der Fall gewesen sein möchte.Ich sandte Ihnen damals den Aufsatz mit einigen Zeilen; vielleicht ist er nicht in ihre Hände gekommen. Jedenfalls lag in Schrift und Brief viel gute Absicht.
                    Mit ergebenster Gruß der Ihre Rathenau.

Unterschrift von Walther Rathenau auf der Vorderseite von Briefe Band 1.
__________
NB: Lesen Sie auch den Brief von Walther Rathenau an Thomas Mann vom 11.1.1916. Den Inhalt dieses Briefes finden Sie indem Sie hier klicken.
Lesen Sie weiterhin auch noch den Brief vom 11.1.1916 den Walther Rathenau an den Philosophen und Philologen Fritz Mauthner geschrieben hat. Den finden Sie auf unserer niederländischsprachigen Schwesterseite Tempel der Wijze Woorden in einem Beitrag vom 11. Januar d.J.

woensdag 18 januari 2012

Arte: Die erneute Suche nach dem Goldenen Vlies

Am Freitag 20. Januar ─ zwischen 17:20 Uhr und 18:05 Uhr ─ sendet Arte-TV eine neue Folge der Serie Die Großfahnder, diesmal mit dem Titel Auf der Suche nach dem Goldenen Vlies.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Dokumentarfilm von Peter Prestel, der 2009 im Auftrag des ZDF gedreht wurde. Thema des Films ist Colchis, wo der mythische Jason, zusammen mit den Argonauten, in der Antike das Goldene Vlies gefunden haben soll und es danach seinem Onkel Pelias überreicht haben soll. So jedenfalls, will es die Überlieferung. Colchis könnte das heutige Georgien sein, aber es gibt jetzt auch Wissenschaftler die der Auffassung sind dass es in der heutigen Türkei liegt. Deutsche Wissenschaftler sind dabei, sich die Wahrheit im Bezug auf die genaue Ortsbestimmung zu nähern.
Der Film, auf dem Bildformat 16:9 und mit Stereoton, wird von Arte-TV in der kommenden Woche zweimal wiederholt: erst am Freitag 27. Januar ab 08:55 Uhr, und dann noch mal am Samstag 28. Januar, am Nachmittag ab 15:30 Uhr.
__________
Abbildung: Jason übergibt seinem Onkel, König Pelias, das Goldene Vlies. Das Original des hier vorgestellten Abbildung ─ auf dem Format 45,7 x 19,4 Zentimeter, mit einem Diameter von 39,6 Zentimeter ─ befindet sich im Musée du Louvre zu Paris.

woensdag 11 januari 2012

Walther Rathenau an Thomas Mann am 11.1.1916

Walther Rathenau. Foto aus dem
Library of Congress, Washington.
Am 11. Januar 1916, also vor fast einem Jahrhundert, schrieb der Ingenieur, Schriftsteller, Dichter und Politiker Walther Rathenau (1867-1922) einen Brief an den immer bekannter werdenden Autor Thomas Mann (1875-1955) einen Brief [1] folgenden Inhalts:

          Sehr geehrter Herr Doktor!
Aufrichtig danke ich Ihnen für die zustimmenden Worte mit den Sie mich erfreuten.
     Soweit es in meinen Kräften stand, habe ich Jahr für Jahr die Fehler unseres öffentlichen Aufbaus hervorgehoben, zum letzten Mal in einem Aufsatz, der kurz vor Kriegsausbruch in der "Neuen Freien Presse" erschien, und in dem ich das Gewitter voraussagte, nicht als eine politische, sonderna als eine transzendente Notwendigkeit, weil jeder Schritt unseres inneren staatlichen Wesens bisher durch gewaltsame Zeitläufe hat errungen werden müssen.
                                                           _____
     Ich stehe der öffentlichen Tätigkeit jetzt wieder ganz fern und schmiede pro exigua parte ein wenig an dem großen Amboß, auf dem unsere Rüstung gestrecht wird.
          In aufrichtiger Ergebeheit der Ihre Rathenau.
__________
[1] Brief nr. 185 in der zweibändigen Sammlung Briefe, 1926 zu Dresden im Carl Reissner Verlag erscheinen.
NB: Am selben Tag hat Walther Rathenau einen Brief an den Philosophen, Philologen und Kulturjournalist Fritz Mauther geschrieben. Diesen finden Sie auf unserer niederländischsprachigen Schwesterseite Tempel der Wijze Woorden, gleichfalls von heute.
__________

Mitteilung vom 21. Januar 2012: Einen Brief vom 21.1.1918 den Walther Rathenau an Hermann Hesse finden Sie hier.

zondag 1 januari 2012

Man wünscht uns ein gesundes Jahr 2012

Obwohl ich persönlich nicht das geringste Empfinden dafür entwickelt habe mich auszusprechen, in welcher Form auch immer, weil ein bestimmter Kalendertag meine Umgebung, bzw. die ganze Welt regiert, kann ich unterscheiden ob sich jemand mit Wunschkarten Mühe gemacht hat oder ob er/sie/es sich hat leiten lassen von der überwiegenden Geschmacklosigkeit bis bestrafungswürdigen tollpatschigen Kitschigkeit, welche sich immer wieder breitmacht.
Vom Filmemacher/Fotografen Feiko van der Veen, Groningen-Niederlande, bekam ich/bekamen wir dieses schöne Bild das sich außerordentlich gut eignet um auf einer Kulturwebseite (in diesem Fall unter anderem im Nachbarland) 'abgedruckt' zu werden. Deshalb:



Da die letzten Wochen des Jahres 2011 sowie der Jahreswechsel von nicht geringen politischen Skandalen begleitet wurden und man sich nur ins Stammbuch schreiben lassen kann dass der geistig-moralische Pleitegeier regiert anstatt die dafür ins Amt gerufenen, sollte man sich so gut wie möglich trösten lassen von dem bischen Kultur dass uns geblieben ist nachdem die schlechteste Menschensorte die es überhaupt gibt ─ Politiker ─ vieles davon vernichtet haben, bzw. bis zur Unkenntlichkeit entstellt haben, und gleichzeitig nicht mehr im Stande sind sich ordentlich zu schämen, was die Mehrzahl derer mindestens 36 Stunden am Tag tun sollte.