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Walther Rathenau. Foto aus dem Library of Congress, Washington. |
Sehr geehrter Herr Doktor!
Aufrichtig danke ich Ihnen für die zustimmenden Worte mit den Sie mich erfreuten.
Soweit es in meinen Kräften stand, habe ich Jahr für Jahr die Fehler unseres öffentlichen Aufbaus hervorgehoben, zum letzten Mal in einem Aufsatz, der kurz vor Kriegsausbruch in der "Neuen Freien Presse" erschien, und in dem ich das Gewitter voraussagte, nicht als eine politische, sonderna als eine transzendente Notwendigkeit, weil jeder Schritt unseres inneren staatlichen Wesens bisher durch gewaltsame Zeitläufe hat errungen werden müssen.
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Ich stehe der öffentlichen Tätigkeit jetzt wieder ganz fern und schmiede pro exigua parte ein wenig an dem großen Amboß, auf dem unsere Rüstung gestrecht wird.
In aufrichtiger Ergebeheit der Ihre Rathenau.
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[1] Brief nr. 185 in der zweibändigen Sammlung Briefe, 1926 zu Dresden im Carl Reissner Verlag erscheinen.
NB: Am selben Tag hat Walther Rathenau einen Brief an den Philosophen, Philologen und Kulturjournalist Fritz Mauther geschrieben. Diesen finden Sie auf unserer niederländischsprachigen Schwesterseite Tempel der Wijze Woorden, gleichfalls von heute.
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Mitteilung vom 21. Januar 2012: Einen Brief vom 21.1.1918 den Walther Rathenau an Hermann Hesse finden Sie hier.
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