maandag 21 november 2011

Heinrich von Kleist: Hymne an die Sonne

Am zweehundertsten Sterbetag van Heinrich von Kleist (1777-1811), möchten wir hier noch einmal auf diesen genialen deutschen Dichter hinweisen, indem wir hier eines seiner Gedichte abdrucken. Weitere, obwohl kleinere, Gedichte sind heute zu finden auf unserer niederländischspachigen Schwesterseite Tempel der Dichtkunst.



HYMNE AN DIE SONNE

Über die Häupter der Riesen, hoch in der Lüfte Meer,

Trägt mich, Vater der Riesen, dein dreigezacktiger Fels.
    Nebel walten,
    Wie Nachtgestalten,
Um die Scheitel der Riesen her,
Und ich erwarte dich, Leuchtender !

Deinen prächtigen Glanz borge der Finsternis,
Allerleuchtender Stern ! Du der unendlichen Welt
    Ewiger Herrscher,
    Du des Lebens
Unversiegbarer Quell, gieße die Strahlen herauf,
Helios, wälze dein Flammenrad !

Sieh ! Er wälzt es herauf ! Die Nächte, wie sie entfliehn ─
Leuchtend schreiber der Gott seinen Namen dahin,
    Hingeschrieben
    Mit dem Griffel des Strahles,
"Kreaturen, huldigt ihr mir ?"
─ Leuchtet, Herrscher! Wir huldigen dir !



d. 13. Juli 99                                                                    Heinrich Kleist
    am Morgen als ich                                          ehemals Lieut. 1. Regt. Garde
    von der Schneekoppe kam
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Abbildung: Heinrich von Kleist 1801, von Peter Friedel.

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