zondag 27 november 2011

Der Sänger Orpheus mit seiner lieblichen Stimme

Pieter Dierckx (1871-1950): Orpheus, de zoetgevooisde zanger.

Dem Sänger Orpheus mit seiner unabdingbaren Lyra begenen wir nicht nur in Texten die  Bezug nehmen auf die Griechische Antike, und vor allem auf die selbige Mythologie, sondern genau so in Bildern die von bedeutenden Kunstmalern im Laufe der Jahrhunderte hergestellt wurden.
Eine relativ zeitgenössische Abbildung dieses Künstlers sehen Sie hier, gemalt vom belgischen bildenden Künstler Pieter Dierckx (1871-1950), der eine wichtige Figur in der Kunstszene seines Landes war, vor allem in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Das Gemälde trägt den niederländischen Titel Orpheus de zoetgevooisde zanger; zu deutsch: Orpheus, der Sänger mit lieblicher Stimme.
Der Name Orpheus wird auch verwendet für Männer die in musikalischer Hinsicht sehr viel geleistet haben, vor allem Vielseitiges. Das gilt zum Beispiel für den Komponisten Gustav Mahler (1860-1911).

maandag 21 november 2011

Heinrich von Kleist: Hymne an die Sonne

Am zweehundertsten Sterbetag van Heinrich von Kleist (1777-1811), möchten wir hier noch einmal auf diesen genialen deutschen Dichter hinweisen, indem wir hier eines seiner Gedichte abdrucken. Weitere, obwohl kleinere, Gedichte sind heute zu finden auf unserer niederländischspachigen Schwesterseite Tempel der Dichtkunst.



HYMNE AN DIE SONNE

Über die Häupter der Riesen, hoch in der Lüfte Meer,

Trägt mich, Vater der Riesen, dein dreigezacktiger Fels.
    Nebel walten,
    Wie Nachtgestalten,
Um die Scheitel der Riesen her,
Und ich erwarte dich, Leuchtender !

Deinen prächtigen Glanz borge der Finsternis,
Allerleuchtender Stern ! Du der unendlichen Welt
    Ewiger Herrscher,
    Du des Lebens
Unversiegbarer Quell, gieße die Strahlen herauf,
Helios, wälze dein Flammenrad !

Sieh ! Er wälzt es herauf ! Die Nächte, wie sie entfliehn ─
Leuchtend schreiber der Gott seinen Namen dahin,
    Hingeschrieben
    Mit dem Griffel des Strahles,
"Kreaturen, huldigt ihr mir ?"
─ Leuchtet, Herrscher! Wir huldigen dir !



d. 13. Juli 99                                                                    Heinrich Kleist
    am Morgen als ich                                          ehemals Lieut. 1. Regt. Garde
    von der Schneekoppe kam
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Abbildung: Heinrich von Kleist 1801, von Peter Friedel.

zondag 20 november 2011

Modest Mussorgskij: Nacht auf dem kahlen Berg

Wladimir Stas(s)ov 1900.
Gemälde von Ilja Repin.
In der neuesten Folge der niederländischen Fernsehsendung NTR Podium, die am Montag 21. November abends im Sender Nederland 2 um 23:55 Uhr beginnt und in der Nacht auf Dienstag 22. November um 00:15 Uhr enden wird, können Interessierte sich gehörmäßig ─ jedoch von Bildern unterstützt ─ informieren über die ursprüngliche Version des Orchesterwerkes nacht auf dem kahlen Berg aus 1867, vom Russischen Tonmeister Modest Mussorgskij (1839-1881).
Das Werk ist dem Komponisten und Kulturkritiker, sowie Musikessayisten Wladimir Stasov (1824-1906) gewidmet. Es soll einen Hexentanz vorstellen während der Sonnenwende auf dem Berg Triglav.
Diese Originalversion wurde am 12. März dieses Jahres im Konzert- und Radioprogramm ZaterdagMatinee (Matinee am Samstag) im Amsterdamer Concertgebouw aufgeführt vom Radio Filharmonisch Orkest der Niederlande, unter der Leitung von James Gaffigan.
Eine Dokumentation über diese Komposition wird am Donnerstag 24. November vom digitalen Fernsehkanal Cultura 24 [1] vorgestellt zwischen 23:00 Uhr und 23:21 Uhr.
Darin besucht Hans Haffmans diverse Leute die jeder für sich eine eigene Version dieses Werkes präsentieren.
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[1] Dieses 24 bedeutet dass dieser Sender, sowie all die sonstigen niederländischen, digitalen Fernsehkanäle mit 24 im Namen, und das sind so einige, Tag und Nacht senden.

zondag 13 november 2011

Ovationen im Stehen für die Weltpremière des Violinkonzerts von Stephen Melillo in Groningen

Carla Leurs: fehlerfreie Aufführung.
Musikalische Größe
Normalerweise beginne ich eine Rezension oder einen Konzertbericht niemals mit dem Solisten/der Solistin und dessen/deren Verrichtungen, in Kombination mit einem Ensemble ─ auch nicht wenn ein solcher Auftritt am Anfang eines Konzerts stattfindet, doch in den vier Jahrzehnten meiner Arbeit, werde ich in diesem Fall von meinem Prinzip abweichen, ganz einfach weil sowohl die Geigerin Carla Leurs, wie auch das Orchester genannt KamerFilharmonie Der Aa (Kammerphilharmonie Der Aa) mit dem Violinkonzert vom amerikanischen Komponisten Stephen Melillo (*1957) eine Glanzleistung vollbracht haben, die nicht nur jeder Amateur-Artistizität bei weitem übersteigt, sondern worüber manch ein professionelles Ensemble neidisch sein darf.
Es zeugt von Mut, sowie vom richtigen Handeln, und Treue im Zusammenhang mit dem Wagnis ─ dass sich die Verantwortlichen in der Kammerphilharmonie Der Aa geleistet haben ─ ein Konzert eines in unserer Region bis Dato unbekannten Komponisten ins Programm aufzunehmen.Die Geigerin Carla Leurs war vom Verleger des Violinkonzertes ─ der während dieser Weltpremière in der Immanuelkirche zu Groningen anwesend war ─ gebeten worden dieses Konzert zu spielen, und das hat sie in einer bewundernswerten Weise gemacht: die Aufführung war eine Meisterleistung voller Beherrschung der Noten und ohne Angst vor den Schwierigkeiten die dieses Konzert innehat.
Die Akustik in der genannten Kirche eignet sich im Wesentlichen nur für die Romanze  (den zweiten Satz dieses Konzerts), in der man viel vom Besten aus dem Oeuvre von Sibelius begegnete, wenn auch der Komponist bis dann noch nie Musik von Jean Sibelius (1865-1957; im letzteren Jahr wurde Stephen Melillo geboren) gehört hat. Im ersten Satz, Tormentations, begegneten wir nicht nur dem großen finnischen Meister, sondern auch so einiges aus den Werken von Sergej Prokofjew (1891-1953); für den Komponisten des hiesigen Violinkonzertes is das ein großes Kompliment. [1]
Komponist Stephen Melillo.
Hoffentlich ist Steve derselben Meinung wenn ich ihm mitteile dass das Finale ─ ein rasendes Allegro assai molto ─ viele Reminszensen in sich birgt die einen anderen, sehr großen russischen Meister auf den Plan bringt: Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) und dessen zweites Konzert für dasselbige Instrument.
Carla Leurs und das Orchester unter der Leitung vom Chef-Dirigenten Joost Smeets bekamen nicht nur eine Ovation im Stehen, doch gleichfalls einige Bravo-Rufe aus dem relativ zahlreichen Publikum in dem fast ganz vollen Kirchensaal am Overwinningsplein (Siegesplatz ─ wie passend) in Groningen.
Als Geigerin sollte man aus gutem Hause kommen wenn man es wagt, die Weltpremière zu spielen eines so extrem schwierigen Werk voller Tempo- und Taktwechsel sowie Änderingen in der Atmosphäre, die wunderbar zu einer Einheit geschmiedet wurden unter Carla's beweglichen Fingern und mit einer äußerst hervorragenden Bogenführung, unterstützt von einem grandiosen Instrument von Nicholas Lupot aus 1808.
Dieses Opus aus den inzwischen 1030 Werken van Stephen Melillo is ein Zugewinn fürs Repertoire, sowie eine eventuelle Herausforderung, für andere Geiger in einem späteren Stadium, und in zweiter Instanz für die KamerFilharmonie Der Aa, die nun die Erste Symphonie dieses Komponisten in der nächsten Saison ins Programma könnten, vor allen da sich die Zuhörer so begeistert gezeigt haben.
Für die Aufführing dieser Symphonien verfügt das Ensemble over genügend Musiker, nur die Zahl der Schlagzeuger ist größer als üblich [2], doch das war in diesem Programm Uit de nieuwe wereld (Aus der neuen Welt) auch schon der Fall.
Stephen Melillo's Zweite Symphonie word möglicherweise in Kürze in Wienen gespielt, und mir ist zu Ohren gekommen, dass über ein Programm mit Carla Leurs und diesem Violinkonzert nachgedacht wird, gleichfalls für die Österreichische Hauptstadt.
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[1] Persönliche Korrespondenz zwischen Komponist und Kritiker.
[2] idem.
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Sehen Sie auch den Beitrag auf unserer niederländischen Schwestersite Tempel der Toonkunst für Näheres über die anderen Stucke aus dem Programm Uit de nieuwe wereld der KamerFilharmonie Der Aa ─ das am Sonntag, 30. Oktober, wiederholt wurde im IOC De Schalm zu Assen (Hauptstadt der Provinz Drenthe in den Niederlanden).